Noch neunmal schlafen, dann ist es endlich wieder soweit…. überall in Deutschland wird das erste Türchen am Adventskalender geöffnet. Damit beginnt ganz offiziell die Vorweihnachtszeit und an jedem Tag erwartet uns nun ein kleiner Vorgeschmack auf das eigentliche Weihnachtsfest. So beliebt ist der weihnachtliche Countdown, dass die enorme Vielfalt an Adventskalendern heutzutage kaum noch zu überbieten ist. Es gibt Adventskalender für Kinder aller Altersstufen, für Erwachsene, für Lehrende und Lernende, für Verliebte, für Bücherliebhaber, fürs Büro, für Sammler aller Art und natürlich auch für unsere Haustiere, für Katzen und Hunde. Und kaum ein Unternehmen in Deutschland, egal ob groß oder klein, lässt sich die Gelegenheit entgehen, seine Kunden zum Weihnachtsfest mit einem eigenen Adventskalender zu überraschen.

Die schöne Tradition des Adventskalenders lässt sich bis weit ins 19. Jahrhundert hinein zurückverfolgen. Ursprünglich als Zeitmesser und Zählhilfe für die Adventstage gedacht, war es in protestantischen Familien oft Brauch, mit dem Messer Striche in einen Holzbalken zu ritzen, mit Kreide Zählstriche an die Wand zu malen oder kleine Heiligenbilder aufzuhängen. So konnte man immer genau sehen, wie lange es noch bis Weihnachten dauert. In katholischen Familien legte man zu diesem Zweck bis zum Heiligabend Strohhalme in die Krippe, an jedem Tag einen.

Um 1900 herum erschienen in deutschen Verlagen und Buchhandlungen die ersten gedruckten Adventskalender mit 24 Sprüchen oder Bildern zum Ausschneiden, Aufkleben oder Abreißen. Von da ab waren der Fantasie und Kreativität bei der Gestaltung der Kalender keine Grenzen mehr gesetzt. Viele Illustratoren, Plakatkünstler und Designer schufen geradezu kleine Kunstwerke, Adventskalender in Form von Weihnachtsuhren, Himmelsleitern oder Adventshäuschen, mit religiösen und weltlichen Motiven und in allen möglichen Stilrichtungen. Die bis heute als klassisch geltende Form des Adventskalenders mit 24 kleinen Türchen zum Aufklappen und bunten Bildern dahinter setzte sich in den 20er Jahren durch. Anfang der 60er Jahre dann kamen die ersten mit Schokolade gefüllten Kalender auf den Markt und wurden zum absoluten Verkaufsschlager.

Gebäck oder Süßigkeiten, feinste Pralinen, Teebeutel oder Kaffeepads, kleine Spielsachen oder Sammlerobjekte, Kosmetik, Schmuck, Liköre, Pflanzensamen, Minibücher, unterhaltsame Weisheiten, Rezepte oder kluge Ratschläge… Mit einem Adventskalender, die es auch zum Selbstbefüllen gibt, kann man all das auf liebevolle Art verschenken. Und wem das immer noch nicht reicht, der bastelt sich eben einen Adventskalender selbst. Gerade, wenn Kinder im Haus sind, ist es ein Riesenspaß, sich gemeinsam mit ihnen Ideen für einen Kalender auszudenken und ihn zu basteln. Neun Tage haben wir noch…

Ina Kropeit